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Was die Wissenschaft längst weiß – und die praktische Medizin noch ignoriert

Es gibt unzählige Studien, die zeigen: Körper und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Stress beeinflusst das Immunsystem. Trauma hinterlässt Spuren im Nervensystem. Emotionen wirken biochemisch.

Und trotzdem: In vielen Arztpraxen wird immer noch so behandelt, als wären Symptome rein körperlich – und die Geschichte dahinter irrelevant.

Das ist kein Angriff auf Ärzt:innen- sondern ein Hinweis darauf, dass das System überfordert ist, dass Zeit fehlt, Ausbildung...Struktur.


Aber der Punkt ist: Die Wissenschaft weiß es längst. Die Praxis zieht nur nicht nach.

Und ehrlich gesagt: Ich verstehe nicht, wie man das immer noch trennen kann.

Körper und Geist gehören zusammen – das ist kein spiritueller Gedanke, das ist beobachtbare Realität.

Mach doch mal den einfachsten Test: Wenn du Angst hast – was passiert?

Dein Herz schlägt schneller. Deine Muskeln spannen sich an. Deine Atmung verändert sich.

Warum glauben wir, das seien getrennte Systeme?


Und währenddessen glauben viele Patient:innen: "Wenn mein Arzt nichts über Stress, Trauma oder emotionale Auslöser sagt, dann hat das wohl nichts damit zu tun."

Doch. Hat es.

Es geht nicht darum, der Medizin die Schuld zu geben.Sondern darum, dich zu ermutigen: Dein Körper ist nicht getrennt von deinem Erleben.

Dein Schmerz ist nicht nur mechanisch. Dein Leiden nicht nur zufällig.

Wir müssen auch über Adaption sprechen – darüber, wie der Körper sich an Erfahrungen anpasst. Und wie diese Anpassungen später zu Symptomen führen können.

Viele glauben, Krankheiten seien einfach "genetisch bedingt",aber Genetik allein erklärt sehr wenig. Gene können eine Anfälligkeit mitbringen – aber sie verursachen nichts ohne einen Kontext.

Die moderne Epigenetik zeigt: Es braucht ein Zusammenspiel von Genetik und Erfahrung, damit eine Krankheit tatsächlich ausbricht.


  • Studien wie die ACE-Studie (CDC, 1998) zeigen, dass Kindheitstraumata das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten oder Autoimmunstörungen drastisch erhöhen – unabhängig von genetischer Veranlagung.

  • Die Forschungsarbeiten von Dr. Bruce Lipton und neuere epigenetische Studien (z. B. Zhang & Meaney, McGill University) zeigen, wie Umwelt und emotionale Erfahrungen Genexpression beeinflussen können.

  • Die Psychoneuroimmunologie belegt, dass chronischer Stress das Immunsystem langfristig schwächt und Entzündungsprozesse fördert (z. B. Forschung von Sheldon Cohen, Carnegie Mellon University).


In vielen Kulturen – z. B. in der traditionellen chinesischen Medizin, im Ayurveda oder in indigenen Heiltraditionen – wurde der Mensch nie als getrenntes System betrachtet. Körper, Geist, Umfeld und sogar Spiritualität sind dort eng miteinander verwoben.


Gesundheit wird nicht als Zustand einzelner Organe verstanden, sondern als Gleichgewicht zwischen inneren und äußeren Kräften. Krankheit ist dort nicht einfach ein Defekt – sondern ein Ausdruck von Disharmonie, von Überforderung, von gestörter Beziehung – zur Umwelt, zur Geschichte, zum eigenen Inneren.

Diese Sichtweise wird im Westen oft belächelt – dabei ist sie in vielen Punkten deckungsgleich mit den Erkenntnissen der modernen Psychoneuroimmunologie oder Epigenetik.

Es ist also kein Zufall, wenn der Körper reagiert. Und es ist auch kein Schicksal.

Krankheit entsteht oft dort, wo etwas im Leben nicht integriert werden konnte – und der Körper übernimmt die Sprache dafür.


Wir brauchen mehr Verständnis dafür, dass Gesundheit ganzheitlich gedacht werden muss.

Nicht als Esoterik – sondern als evidenzbasierte Realität.

Denn wenn du nur das Symptom behandelst, aber nicht die Geschichte dahinter verstehst, bleibt der Schmerz oft – selbst wenn die Werte okay sind.

Das zu erkennen ist kein Misstrauen in die Schulmedizin.

Es ist ein Schritt zurück zu dir.

Dein Körper lügt nicht.

Er reagiert.

Und er erinnert.

Und er verdient, gehört zu werden – nicht nur gemessen.


Vielleicht beginnt echte Heilung genau dort, wo du dich ernst nimmst.

Auch dann, wenn es sonst niemand tut.

Wie siehst du das?

Glaubst du, dass unsere Sicht auf den Körper sich verändern muss – nicht nur in der Forschung, sondern im Alltag?

 
 
 

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